1. DEUTSCHES ALLRAD-FUSO FORUM
25. September 2016
Hallo allseits,
nicht dass es aktuell nötig wäre, der Fuso läuft….
Aber ich habe gerade ein wenig in der Bedienungsanleitung des Fuso geblättert und bin auf das Thema „Abschleppen“ gestossen. Dort steht:“Heben Sie vor dem Abschleppen eines 4WD-Fahrzeugs die Vorderräder an und trennen die Antriebswelle am Heck“. Seite 13-41.
Da werde ich nicht ganz schlau draus.
Darf ein FG-Modell gar nicht konventionell (also mit Abschleppseil oder Schleppstange und auf den eigenen 4 Rädern) abgeschleppt werden, sondern nur auf einer Schleppachse mit angehobenen Vorderrädern? Wobei mir das unlogisch erscheint, denn wenn die Freilaufnaben auf „Free“ stehen, dann sind die Vorderräder aus meiner Sicht komplett vom restlichen Antriebsstrang entkoppelt und laufen beim Abschleppen einfach nur mit.
Oder ist aus irgendwelchen Gründen das Ausbauen der hinteren Kardanwelle mit angehobenen Vorderrädern einfacher und kann das Auto anschliessend wieder auf alle 4 Räder abgelassen und abgeschleppt werden? Ist das damit gemeint?
Wer kennt sich aus? Vielleicht liest ja auch ein Profi von den Kunzmännern mit und weiß Bescheid….
Bin gespannt auf euere Antworten, liebe Grüße
Helmut
26. November 2016
Freilauf vorne rein, und Antriebswelle raus.
Das wurde auch bei den Kunzmännern schon so empfohlen.
Hintergrund : Ohne Motor wird das Getriebe ja nicht geschmiert…..
Für eine kurze Strecke gaanz langsam könnt’s auch so gehen… (Wenn die Autobahnausfahrt in ein paar hundert Meter kommt)
Viel interessanter Versuch: Anriebswelle hinten raus und Allrad rein und nur mit dem Vorderrad Antrieb fahren :o)
Gruß Daniel
25. September 2016
Kommt ja immer darauf an, weswegen abgeschleppt werden muss.
Der häufigste Abschlepp-Fall wird sein, dass der Motor nicht mehr oder nicht mehr richtig läuft. Wenn dann nur ein Seil zur Verfügung steht, fällt Abschleppen sowieso weg wegen fehlender Servounterstützung von Lenkung und insbesondere Bremse. Das mit der Lenkung ist bei geringen Geschwindigkeiten sicher zu verschmerzen. Eine Schleppstange und ein Schleppfahrzeug wird aber selbst in abgelegenen Gegenden der potentiellen Reiseländer immer irgendwo aufzutreiben sein, Abschleppen gehört hier meist zum Alltag. Zur Not kann der nächste Dorfschlosser eine Schleppstange schweissen und mit Schleppstange bremst der Vordermann für mich mit. Wenn ich jetzt wie im Handbuch beschrieben die hintere Antriebswelle ausbaue und die Vorderrad-Naben auf Freilauf stelle, dann läuft doch das Getriebe nicht mehr mit und braucht dementsprechend auch nicht geschmiert werden. Ein Anheben der Vorderräder (also die Benutzung einer Schleppachse) ist doch dann nicht mehr nötig. Oder habe ich hier einen Denkfehler?
Ich möchte diese Frage gerne klären, weil mein Fuso im hintersten Georgien nur noch im Notlauf mit roter Warnlampe gefahren ist. Schuld war der Tempomat, der einen Wackelkontakt hatte. Nach dem Ausschleifen des Tempomats aus dem Kabelbaum des Gaspedals lief und läuft die Kiste wieder normal und ich bin jetzt schon fast wieder zu Hause ????. Wenn der Fehler nicht so einfach zu beheben gewesen wäre, dann wäre die nächste Mercedes-Werkstatt knapp 200km entfernt gewesen. Und 200km im Notlauf ist sicher kein Spaß, dann lieber abschleppen. Kann ja auch mal noch weiter sein oder der Motor läuft gar nicht mehr…
Die Lösung mit Entfernen der hinteren Antriebswelle und weiterfahren mit Vorderradantrieb macht dann Sinn, wenn z.B. wie bei Nicole und Alex das Hinterachsdifferential Schrott ist. Dann müssen aber die hinteren Steckachsen auch raus.
Viele Grüße
Helmut
Moderators
26. August 2016
Hi Helmut,
ich sehe das genauso wie Du, Steckachsen ziehen (dann brauchst Du nicht mal die hintere Kardanwelle lösen) und vorne sicherstellen, dass die Freilaufnaben geöffnet sind und dann sollte dem Abschleppen mit Stange nichts mehr im Weg stehen.
Ehrlich gesagt hatte ich mich sogar gefragt, wieso es beim Schaltgetriebe überhaupt ein Problem beim Abschleppen geben sollte, habe dann aber hier gelernt, dass LKW-Getriebe anders aufgebaut sind und nicht mit einer Tauchschmierung auskommen, sondern eine separate Getriebeöl-Pumpe haben, welche eben nur bei laufendem Motor angetrieben wird. Unter dem angegebenen Link wird deshalb auch geraten, bei längerem Abschleppen mit Geschwindigkeiten über 10km/h den Antriebsstrang vom Getriebe zu trennen.
So lernt man immer wieder etwas dazu! Lieben Dank an Dich, dass Du den Thread aufgemacht hast, da hätte ich mir vermutlich gar keine Gedanken drüber gemacht, wenn ich abgeschleppt werden würde.
Liebe Grüße, Olly
5. Juni 2017
Hallo Olly,
und bei meinem Fuso mit Duonic? Auch einfach die hinteren Steckachsen ziehen? Die Vorderräder sind ja eh nicht angetrieben…
Welche Schrauben müsste ich wo lösen (Zwillingsräder hinten), um die Steckachsen ziehen zu können? Und läuft dann Hinterachsöl raus, was man wieder nachfüllen müsste?
LG Gode
Moderators
26. August 2016
Hi Gode,
genau, Steckachsen ziehen sollte auch bei der Duonic den gewünschten Effekt haben. Wie das mit dem Hinterachsöl aussieht kann ich Dir leider nicht sagen, ich habe keine Ahnung, wie hoch das Öl in der Achse steht. Also genau genommen weiß ich das schon, es sollte bis zur Unterkante der Kontrollöffnung in der Differenzialglocke stehen, aber ich habe keine Ahnung, ob das über der Unterkante Steckachsen liegt. ????
Solange es nicht um ein Problem mit dem Hinterachsdifferenzial geht, kannst Du natürlich auch einfach die Kardanwelle hinten am Flansch zum Differenzial abschrauben und mit Draht hochbinden. Ist sicherlich die schnellere Alternative und bringt definitiv kein Öl zum Austreten. Das ist übrigens auch das Vorgehen, wie in Amerika abgeschleppt wird. Ich habe das mal beobachten dürfen und jeder Abschleppdienst dort macht das quasi mit verbundenen Augen
Viele Grüsse Olly
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