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Question größere bereifung/ single-bereifung- bitte um hilfe zur klärung der umsetzung

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florian
(@florian)
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Beigetreten: Vor 1 Woche
Beiträge: 2
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hallo nochmal,

ich habe mich vor einer guten weile schon mal hier gemeldet, weil in mir die idee arbeitet auf dem 4x4-fuso einen neuen lebensraum aufzubauen.

mittlerweile habe ich den lkw-führerschein und so ist es jetzt dran einen passenden fuso zu finden, was sich als gar nicht so leicht herausstellt; für hinweise bin ich dankbar-ich suche einzelkabine /kurzer radstand / bevorzugt bis baujahr 2020 (weil ich im forum gelesen habe, dass es bis dahin noch möglich sei “ad-blue” bzw “dpf” rauszuschmeißen und das von der elektronik entsprechend umzuschreiben).

 

nun aber zu meiner primären frage:

es ist ziemlich klar, dass der fuso für mich nur auf größeren rädern und einzelbereifung sinn macht. ich habe die beiträge dazu gelesen-ist es auch nach wie vor so, dass auf dem europäischen markt keine entsprechenden reifen  zu finden sind? felgen scheint es mittlerweile in spanien zu geben was ich einem post von fernando entnehme.

 

für mich ist das alles neuland und ich habe noch keinen fuso da stehen, wo manches vlt ersichtlicher würde.ich muss mich da im rahmen dieses projekts wohl durch manches durchbeißen. das macht mir bisweilen angst und lässt mich zweifeln und an einen 4X4 G90 von VW/MAN der von haus aus schon auf gröseren rädern steht und einzelbereift ist und keinen elektronik schnick-schnack hat, der einem viele probleme bereitet. ich habe auch schon einen “9.150” probe gefahren aber mit vollgas auf ebener strecke im roten drehzahlbereich gerade mal 80 zu schaffen, haben mich abgeschreckt; und so ist es dass meine ausrichtung weiter auf dem fuso liegt. und hoffe dass hier der ein oder ander bereit ist mich auf diesem weg bzgl. meiner fragen zu unterstützen.

 

ich habe hier gelesen, dass manche die umgerüstet haben die räder beliebig durchwechseln können und manche nicht.

was ist an der HAchse erforderlich damit ich dort die selben felgen wie vorne montieren kann?

kann mir bitte jemand links zu den entsprechenden teilen schicken?

 

gibt es reifen, die einen entprechenden lastindex aufweisen, mit denen ich auch einen aufgelasteten fuso fahren kann-mit einer zulassung für den europäischen markt?

 

auch bzgl reifen und felgen wäre ein link zu den entsprechenden teilen sehr hilfreich.

 

auch wenn gewiss noch manches auftauchen wird, belasse ich es vorerst mal hierbei.

 

danke schon mal,

liebe grüße aus dem pfälzer wald, florian

 


   
Zitat
paul
 paul
(@paul)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 1 Monat
Beiträge: 47
 

Hallo Florian,

das ist ein spannendes Thema, welches Chris und auch mich aktuell umtreibt. Die nachfolgenden habe ich im Laufe der Zeit (das meiste aus dem Forum hier) zusammengetragen:

Bezeichnung Breite (mm) Höhe (%) Flankenhöhe
(mm)
Durchmesser (") Abrollumfang (cm) Delta Serienbereifung (cm) Delta Kunzmann/Wilde (cm) Delta “Carlo” (cm) Anmerkung
Serienbereifung 205 75 154 17.5 228.6 - -    
Wölcke 255 100 255 16 287.8 59,2 15.9   Fahrzeug wird nicht mehr angeboten
FRM Technik 285 70 200 20 284.9       Fahrzeug wird nicht mehr angeboten
Kunzmann
Steglich
Wilde
4wheel24?
285 70 200 19.5 271.9 43.3 -   Kunzmann bietet den Umbau nicht mehr an
"Chris" 305 70 214 19.5 289.7 61.1 17.8   Eintragung ungeklärt
"Australien 37" 320 80 256 17.0 295.3 66.7 23.4   Nur wenn HaKaWe Aufbauer
"Australien 35" 320 70 224 17.0 279.3 50.7 7.4   Nur wenn HaKaWe Aufbauer
"Carlo" 335 80 268 20.0 317.4 88.8 45.5 22.1 Sonderumbau bei Kunzmann

Nach Informationen von Chris von vergangener Woche bietet Kunzmann den Umbau nicht mehr an, da das Fahrzeug nicht mehr produziert wird.

HaKaWe hat ein Mustergutachten für die australische Rad-/Reifenkombination, bietet das allerdings nur den Kunden an, die das komplette Fahrzeug bei denen aufbauen lassen, wie z.B. bei Mona + Rüdiger. Ich war vor einigen Monaten dort und sie haben sich geweigert an einem Fahrzeug, das nicht von ihnen aufgebaut wurde, eine Umbereifung durchzuführen.

Peter hat die 285/70 Kombination mit Felgen von Gabo selbst zusammengestellt, da er sein Fahrzeug komplett selbst aufgebaut hat. Wie und ob er die eingetragen bekommen hat, entzieht sich meiner Kenntnis, versuche ich aber auch noch herauszufinden.

Viele Grüße

Paul


   
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Peter
(@peter-stadelhofer)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 36
 

Hallo Paul/Florian,

da kann ich direkt was dazu sagen:

Die Räder sind inzwischen eingetragen, also nicht bei Erstabnahme, sondern etwa 1 Jahr später mal. Es war relativ einfach. Aber ich vermute auch dass die Art der Kommunikation mit dem TÜV-Ingenieur sowie der gute Wille desselben durchaus eine Rolle spielen kann.

Zwingend erforderlich ist eine Anpassung des Tachos. Dieser darf nicht 1 km/h nachgehen, nur gleich bzw. besser etwas vor, da beißt keine Maus den Faden ab.

Normalerweise benötigt man ein Gutachten über die Tachoanpassung. Das hatte ich nicht weil ich selbst eine modifizierte Tachoscheibe eingebaut habe (was prinzipiell zulässig ist). Deshalb haben wir bei der Abnahme beim TÜV bei einer Probefahrt die Geschwindigkeit mittels GPS überprüft. Ich bin gefahren und habe die Geschwindigkeit angesagt, der Prüfer mit GPS daneben und die Geschwindigkeit wurde bei 30-60-80-100 überprüft.

Das Thema Abgasgutachten, das mit Abstand teuerste an der Sache (deutlich im 4stelligen Bereich): Das kann nicht der TÜV machen, sondern nur irgend so eine andere Stelle von denen es nur ganz wenige in D gibt (weiß nicht mehr genau wer). Nach Studium des COC und etwas Diskussion und der Frage ob sich die Abgaswerte eigentlich auf das ganze Fahrzeug oder nur auf den Motor beziehen, kam man nach nochmaliger Recherche zu dem Ergebnis dass das nicht notwendig ist da es sich um ein Nutzfahrzeug handelt. In meinem Schein steht auch "Geländefahrzeug Pers.bef. Wohnmobil" und Typ M1G. Ich weiß nicht ob das dabei eine Rolle gespielt hat.

Der Reifenüberstand vorne, der ging auch geraade noch so. Die Lauffläche ist so null auf null mit dem Kotflügel. Das wars dann schon, 320,- Euro und die Räder waren eingetragen.

Die Felgen sind von Gabo (velgenopmaat.nl) in NL. Man kann 285-305 Breite auf diese Felgen montieren. Die Einpresstiefe ist ET 90. Die Farbe ist beliebig wählbar. Es gibt eine Herstellerbescheinigung dazu, die ist für den TÜV ausreichend. Bei LKWs und Stahlfelgen ist nicht mehr erforderlich. Es gibt wohl auch noch andere Hersteller, die kenne ich aber nicht.

Die Felgen sind für vorne und hinten gleich, nur halt umgedreht montiert an einer Achse. Vorder- und Hinterrad laufen in einer Spur. Es sind keine Distanzplatten erforderlich. 

Die Reifen in 285/70R19.5 haben einen Lastindex von 144/146, das sind 3000 kg pro Reifen bei Singles. Diese Reifen sind eine gängige Größe und die gibt’s bei jedem Reifenhändler. Mein Fuso ist übrigens nicht aufgelastet, er wiegt ca. 6,3 to reisefertig (incl. 480 l Wasser u. 250 l Diesel).

Die größeren Räder reduzieren etwas das Drehmoment an der Achse. Das merkt man dann wenn man die Kraft braucht, z.B. bergauf oder im Gelände. Die Endgeschwindigkeit wird dafür schneller, das braucht aber kein Mensch. Dafür fällt der Spritverbrauch auf Langstrecken evtl. etwas geringer aus, aber das ist vernachlässigbar. Es ist nicht die schlechteste Idee über die Motorsteuerung noch ein paar Nm mehr reinzupacken. Auch sonst kann man über diese noch ein paar Sachen anpassen (steht bei mir noch aus).

 

Gruß Peter 

 


   
paul reacted
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florian
(@florian)
New Member
Beigetreten: Vor 1 Woche
Beiträge: 2
Themenstarter  

hallo,

herzlichen dank für eure antworten! die haben mich nochmal etwas aufgebaut und ermutigt in der fuso-richtung weiter zu machen.

es ist schon mal gut zu wissen, dass es doch eine lösung auf dem europäischen markt gibt.mit der 285/70R19.5 gewinnt man nach meiner rechnung ~7cm mehr an bodenfreiheit; ich würde auch mehr nehmen aber als einfache lösung ist das durchaus sehr attraktiv. als ich kürzlich unterwegs war auf der suche nach einem basisfahrzeug hab ich sogar einen fuso mit dieser reifengröße gesehen-sah gleich sehr viel knackiger aus ;).

manche fragen sind beim lesen eurer antworten noch aufgetaucht:

*peter, wenn ich dich richtig verstehe hast du einfach eine tachoscheibe entworfen die wahrscheinlich auf grundlage des neuen reifenumfangs im verhältniss zum alten eine andere skalierung aufzeigt und diese über die werksseitige angebracht !? klingt nach einer schönen lösung, aber die streckenmessung wird damit ja nicht korrigiert !? ist dir das egal oder hast du das anderweitig gelöst?

*ich lese immer wieder von der einpresstiefe und sehe noch nicht wofür es relevant ist um diese zu wissen?

*seit ewigkeiten ist ein "woelcke-fuso" inseriert(nachfolgend ein link). der steht wohl auf "Michelin XZL 335/80 R20"-reifen; kann jemand was dazu sagen? das dürften ja auch in europa verfügbare reifen sein.

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/fuso-woelcke-autark-explorer-auf-fuso-canter/2942064919-220-6375

* paul hast du dich schon entschieden welchen weg bzgl der bereifung du gehst?

 

peter, zu dem gewichtsaspekt: ich gehe davon aus, dass du eine gfk-kabine hast ?!, wohingegen ich eine kabine mit einem holz-ständerwerk aufbauen möchte  somit werde ich alleine deswegen schon schwerer und es ist dass ich keine immobile basis im hintergrund habe, so ist in meinem heim nicht nur der kram unterzubringen den ich für eine "urlaubs"-reise brauche. von daher befürchte ich dass ich um eine auflastung nicht drumrum komme.

*hat jemand eine auflastung schonmal über den tüv direkt erreicht ohne den weg über fuso zu gehen?die schließen eine auflastung bei singlebereifung ja aus, zumindest hab ich das hier im forum gelesen, wo sich ein frank von daimler mal zu wort gemeldet hat.der woelcke von oben ist sogar auf 7.5t aufgelastet und steht auf singles-es scheint ja wege zu geben.

*es gibt von fuso aufbaurichtlinien für den 6c18; hat diese jemand als digitales dokument vorliegen und kann mir das schicken-oder muss ich die bei fuso direkt anfragen?

 

lieben groß und vielen dank für die möglichkeit auf dieser plattform meine fragen stellen zu können Smile /p>

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Tag von florian

   
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Peter
(@peter-stadelhofer)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 36
 

Hallo Florian,

Beim Tacho gibt es mehrere Möglichkeiten.

Möglichkeit 1:
Der Fuso-Händler passt die Geschwindigkeit über die Software des Fahrzeugs an. Leider hat das bei mir nicht ausgereicht, denn laut meiner Fuso-Werkstatt kann man nicht einfach den anderen Radumfang eingeben, sondern nur aus einer Liste von vorgegebenen Umfängen auswählen (ob diese Aussage so stimmt wage ich etwas zu bezweifeln). Es war leider kein passender Umfang/Reifendimension dabei, somit wurde der größtmögliche ausgewählt der jedoch immer noch etwas zu klein war. Somit ging der Tacho danach immer noch ca. 3 km/h nach. Das ist leider absolut unzulässig.

Möglichkeit 2:
Es gibt auf dem Markt "Angleichadapter für elektronische Tachometer/Wegstreckenzähler" (z.B. bei Green Monkey 179,- oder Nakatanenga 249,- gleiches Teil). Dieses kann man irgendwo in den Kabelbaum vor dem Kombiinstrument einbauen und damit Tacho (und km-Zähler) anpassen. Das war mir vor allem zu heikel mit dem Einbau, ich wollte nicht den Kabelbaum auftrennen, weshalb ich das nicht gemacht habe.

Möglichkeit 3:
Einfach die Tachoscheibe anpassen. Dazu das Kombiinstrument ausbauen und auseinander nehmen (geht leicht), und eine am PC selbst gefertigte, angepasste Tachoscheibe draufkleben. Bis das mit der richtigen Geschwindigkeit hinhaut sind ggf. mehrere Fahrtests und mehrere angepasste Scheiben nötig. Auch der Einbau ist etwas Gefummel, aber es geht.
Diese Version habe ich gewählt.
Hinterher habe ich jedoch ein paar Nachteile festgestellt. Erstens ist die Papierscheibe ja undurchsichtig, deshalb ist bei Nacht nur der Drehzahlmesser beleuchtet, der Tacho nicht. Nachts oder im Tunnel sehe ich die Geschwindigkeit nicht. Außerdem sieht die Papierscheibe (vom PC ausgedruckt) am Anfang echt super aus, kaum zu unterscheiden. Nach einiger Zeit wird sie durch Temperatur und vor allem durch Luftfeuchtigkeit wellig und schrumpelig und sieht nun nicht mehr so toll aus. Muss ich irgendwann noch mal neu machen. Und drittens, der km-Zähler stimmt natürlich auch nicht, in meinem Fall aber nur noch mit den 3 km/h Unterschied, das ist mir aber egal, und dem TÜV auch.

 

Die Einpresstiefe ist wichtig. Was die Einpresstiefe ist kannst du auch selbst googeln, es gibt haufenweise Info im Netz. Bei den Singles für den Fuso ist die Einpresstiefe ET 90. Damit kannst du sie vorne und hinten montieren, an VA normal, HA um 180° gedreht. Damit laufen die vorderen und hinteren Räder in einer Spur. Im Original ist die Mitte der hinteren Zwillinge ungefähr in der Mitte des Vorderrades.

Zu den XZL 335/80 R20 kann ich nichts sagen. Ich weiß nicht ob der Aussendurchmesser dieser Reifen noch größer ist. Auf jeden Fall wird die Kiste umso lahmer je größer die Räder. Auch ist in Kurven, bzw. allen Seitenkräften, die Belastung auf Radlager und Aufhängung größer was möglicherweise im ungünstigsten Augenblick ein Problem werden kann. Etwas gemäßigter Umgang vor allem im Gelände ist da nicht die schlechteste Idee, der Fuso ist kein Unimog und kein Kat1. Insofern sollte man etwas auf dem Boden bleiben bzgl. der Radgröße. Außerdem tragen solche groben Profile wie in dem Link nicht gerade zur Laufruhe bei. Mein Petlas RH100 hat ein Winterreifen/Baustellenprofil, das ist auf Asphalt bereits gut zu hören.

 

Gewicht: Ich habe eine GFK Kabine, 50 mm Wandung. Beim ganzen Aufbau habe ich penibel auf das Gewicht geachtet. Wo immer möglich Alu statt Stahl, Leichtbau Möbelholz, LiFePo4-Akkus statt Blei, usw.  Jedes Kilo Gewicht drückt die Kiste tiefer in den Dreck. Und je schwerer die Kabine umso schlechter wird die Geländetauglichkeit insgesamt z.B. durch die Massenträgheit bei Wankbewegungen des Aufbaus. Ich kann die nur raten Gewicht zu sparen so gut es geht. Je leichter das Fahrzeug, desto besser die Offroadfähigkeit und die Fahreigenschaften (Kurven) überhaupt.

Es geht nicht um das zGG oder ums Auflasten (aus gesetzlicher Sicht), sondern weil du dir mit viel Gewicht die Offroadeigenschaften versaust. Auch wenn du die Kiste aufgelastet zugelassen bekommst, der Fuso ist nicht für 7,5 to Offroad gebaut, es ist ein "Leicht-LKW". Im normalen Straßenverkehr ist das weniger problematisch.

Das Hauptgewicht kommt fast immer von der Wohnkabine, und das stört aufgrund des hohen Schwerpunktes auch am meisten. Was am Rahmen dran ist ist eher nebensächlich, da unten stört es wenig.

Meine Kabine ist ziemlich groß (L5,50/B2,20/H2,35). Das ist natürlich Wohnkomfort, aber bereits damit und mit meinen 6,3 to habe ich dafür etwas Offroadfähigkeit eingebüßt (nicht zuletzt wegen der halben Tonne Wasser im Aufbau…).

Die neueste ARL kannst du hier in EN downloaden (oder googeln):

https://bb-portal.fuso-trucks.com/de/GLOBAL/techicaldata/type?klasse=307#

Die von 2017 in DE habe ich, bekomme ich hier aber nicht angehängt. 

Gruß Peter 

 


   
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