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Bitte versucht es in dem Fall dann einfach zu einem späteren Zeitpunkt erneut.
Vielen Dank für Euer Verständnis.
Hallo zusammen
Ich bin neu hier und interessiere mich aktuell für die angebotenen Fuso Canter der Firma Wilde in Goslar .
Gibt es schon Erfahrungen mit dem Aufbau und taugen die was?
Bislang ergab meine Suche keinerlei Anhaltspunkte.
Vielen Dank in die Runde
schönen Tag
Herbert
Hallo zusammen,
das interessiert mich ebenfalls, da ich auf den Anbieter bei der Recherche nach Offroad tauglichen Fahrzeugen mit Wohnkabine gestoßen bin.
Die grundsätzliche technische Beschreibung liest sich gut, die Preise scheinen attraktiv. Allerdings konnte ich im Internet nicht einen Test- und / oder Erfahrungsbericht zu den Fahrzeugen finden.
Lediglich eine Händlerbewertung bei einem Portal für Fahrzeuge, in denen explizit vom Kauf eines Expeditionsmobils geschrieben wird, konnte ich finden. Eine Bewertung stammt vom Juli 2023, eine vom August 2022.
Vielen Dank für Eure Antworten
Yoda
Moin zusammen,
Auch wir sind auf ihn aufmerksam geworden.
Leider stellen die nicht auf den Caravan Salon aus. Wir werden aller Voraussicht dieses Jahr mal zu denen fahren.
Gruß
Max
Das sind keine Rechtschreibfehler, ist Moselfränkisch
Hallo zusammen,
ich habe mit dem Anbieter per E-Mail Kontakt aufgenommen, um einige Details zu den Fahrzeugen zu erhalten.
Da diese ggf. für die anderen Interessierten relevant sind, nachfolgend die Antworten, die ich auf meine Anfrage erhalten habe.
Grundsätzlich positiv ist aus meiner Sicht die Antwortzeit zu bewerten, die Antwort kam nach 1 Stunde und 20 Minuten.
Die Antworten wurden in meiner ursprünglichen Anfrage eingefügt, daher habe ich diese unten fett und kursiv markiert.
Sehr geehrter Herr *,
Vielen Dank für Interesse an unseren Fahrzeugen.Ich beantworte ihnen ihre Fragen der Einfachheit halber unten im Text.Für eine Besichtigung oder weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.Mit freundlichen Grüßen / Best regards*
Sehr geehrte Damen und Herren,
per Internetrecherche bin ich auf Ihre Angebote zu den Fernreisemobilen auf Basis des Fuso Canter 4×4 gestoßen. Gerne würde ich in den kommenden Monaten mir ein solches Fernreisemobil zulegen.
Zu den Angeboten habe ich noch einige Fragen, die Sie mir hoffentlich per Mail beantworten können.
- Bauen Sie die Wohnkabinen selber, oder werden die von einem am Markt bekannten Anbieter bezogen? => Die Wohnkabinen werden von einem der größten Kabinenbauer in Europa produziert und fertig mit CNC Ausschnitten für Fenster und Türen bei uns angeliefert. Der Kabinenlieferant beliefert auch andere Wohnmobilhersteller.
- Handelt es sich bei den Angeboten um verfügbare Fahrzeuge, oder werden diese nach Kundenvorgabe gebaut? => die drei inserierten Fahrzeuge sind sofort zum mitnehmen. Andere Fuso's und Daily's sind in der Produktion. Hier kann man bedingt Einfluß auf die Ausstattung nehmen.
- Handelt es sich im Re-Importe oder um deutsche Modelle des Herstellers Fuso?=> es sind deutsche Fahrzeuge mit neuestem Facelift und drei Jahren Garantie bei Daimler Truck (Fuso)
- Welche Lieferzeiten sind einzuplanen? => 2-5 Monate je nach Baufortschritt, dreimal sofort
- Was würde ein Canter 4x4 mit folgender Zusatzausstattung kosten:
- luftgefederter Einzelsitz=> 2.000,- € inkl. Ust , incl. Montage
- Motorradträger (Leichtmotorrad < 200kg)=> 5.000 ,- € inkl. Ust incl. Montage, hydraulisch absenkbar mit 300 Kilo Traglast.
- Ist eine Wohnkabinenklimaanlage realisierbar? => Ja, 4.000,- € inkl. Ust incl. Montage
Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühungen!
Mit freundlichen Grüßen
*****
Danke Yoda für diese Inormationen.
Hallo interessierte Leserschaft,
Nachdem ich am 03.09.2023 auf dem Caravansalon mir eine Vielzahl von Wohn- und Reisemobilen angesehen habe, u.a. das bimobil EX 412 Modell auf Iveco Daily 4x4 Basis (Lieferzeit 3 Jahre) sowie den Azimoo auf Fuso Canter Basis, bin ich am darauffolgenden Tag nach Goslar zum Autohaus Wilde gefahren, um mir dort zeitnah einen Vergleich mit den am Vortag gesehenen Fahrzeugen verschaffen zu können. Aufgrund der langen Anfahrt und der Verkehrssituation blieb mir leider lediglich eine gute Stunde vor Ort.
Auf dem sehr weitläufigen Gelände standen draußen 3 Fuso Canter Reisemobile sowie ein Iveco Daily Reisemobil, ein „bliss mobil“ LKW, ein Wilde Expeditions-LKW auf Iveco Basis und eine größere Anzahl von Fuso Canter Fahrgestellen ohne Aufbauten. Auf dem Weg in den sehr großen Verkaufsraum konnte ich in der weitläufigen Werkstatt / Werkshalle mehrere leere Wohnkabinen sowie einen im Ausbau befindlichen Fuso Canter sehen.
Ich hatte mich vorab telefonisch angekündigt und wurde im Autohaus erwartet. Empfangen wurde ich dort wurde von Herrn Wilde persönlich sowie einer neuen Mitarbeiterin, die zum 01.09.2023 dort angefangen hat. Trotz meiner Verspätung aufgrund des Verkehrs hat sich Herr Wilde mehr Zeit genommen als er eigentlich hatte, er ließ einen Bewerber warten, um das Beratungsgespräch sinnvoll abschließen zu können, was ich sehr positiv fand.
Da ich mich für den Fuso Canter interessierte, habe ich auch nur dazu detaillierte Informationen erhalten, für mehr reichte die Zeit nicht.
Gedächtnisprotokoll des Gesprächs mit Herrn Wilde im Autohaus Wilde
(Irrtümer / Gedächtnislücken / Missverständnisse vorbehalten):
Beobachtungen / persönlicher Eindruck:
Fragen an die erfahrenen Fuso Canter Besitzer hier im Forum:
Vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt bis hier zu lesen 😊. Und danke an alle, die konstruktiv auf die gestellten Fragen eingehen🙏.
Hallo Yoda,
vielen Dank für die sehr ausführliche Beschreibung!
Zu Deinen Fragen:
a) Ich fahre meinen Canter ( Fuso Canter 6C18 4x4 mit Robel-Aufbau (#2983) (wohnmobil-selbstausbau.com) ) seit Oktober 2019. Die Wandstärke der Kabine beträgt "nur" 35 mm. Die Kanten sind mit Aluminium verstärkt. Bisher hatte ich mit der Dämmung weder im Sommer bei starker Hitze noch im Winter Probleme, allerdings habe ich das Fahrzeug noch nicht bei extremen Minusgraden benutzt (nur bis ca. -5 °C). Mit der verbauten Truma Combi 6 wurde es immer angenehm warm und auch die Wassertanks im Zwischenboden froren nie ein. Reicht für mich also völlig aus.
b) Ich heize und koche mit Gas, daher kann ich zum Stromkonzept des Wilde-Fahrzeugs wenig sagen. Wie weit Du mit dem vorgeschlagenen Konzept kommst, hängt natürlich auch vom individuellen Verbrauch ab. Ich selbst habe z.B. zwei Blei-Gel-Akkus von insgesamt 420 Ah (2 x 210 Ah) und 4 Solarpaneele mit insgesamt 440 Wp verbaut. Das reicht bei mir bisher (in Europa) locker aus, meinen Strombedarf auch bei schlechtem Wetter zu decken (im Wesentlichen für Licht, Ventilator der Heizung, Wasserpumpe, Handy, TV, ein paar weitere Kleinverbraucher, und Inverterbetrieb für Laptop, Wasserkocher, Eierkocher und Nachladen des E-Bike-Akkus). Häufig sind bei gutem Wetter die Akkus schon wieder voll geladen, wenn ich morgens aufwache. Es gab nur ganz wenige Situationen, in denen ich mich mal an Landstrom angeschlossen habe, z.B. bei sehr schattigen Stellplätzen und langen Schlechtwetterphasen mit wenig Sonnenschein. Ich denke aber, dass es im skandinavischen Winter nicht reichen würde, meinen Strombedarf zu decken. Bei Kochen mit Strom sieht die Sache sicherlich anders aus, da habe ich aber keine Erfahrung.
c) Nachdem ich vor Kauf des Fahrgestells im Forum viel über die sehr harte Federung des Original-Fahrgestells gelesen hatte, war ich bei der Probefahrt mit einem Original-Canter (Kipper-Doka bei Kunzmann) zunächst einmal überrascht, dass sich das auf der Straße gar nicht mal so hart anfühlte - bis ich über die Bordsteinkante gefahren bin. Da hatte ich dann das Gefühl, dass es mir die Plomben aus den Zähnen haut. Ich habe mein Fahrwerk daher direkt nach dem Kauf bei Kunzmann auf Einzelbereifung inklusive des gesamten neuen Feder- und Stoßdämpferpaketes umrüsten lassen. Ich denke, es hat sich gelohnt, obgleich der Canter auch nach dem Umbau immer noch ein relativ harter Bock ist, was sich auf Pisten deutlich bemerkbar macht. Auch ich hatte anfangs Bedenken wegen der mit der Umrüstung wegfallenden Herstellergarantie, bin das Risiko aber schließlich eingegangen. Mittlerweile ist die Garantie abgelaufen und ich hatte keinerlei Probleme gehabt. Ich bin bisher mit meinem Fahrzeug inklusive Umrüstung sehr zufrieden.
Ich hoffe, meine Anmerkungen helfen dir bei der Bewertung etwas weiter.
Viele Grüße und ein glückliches Händchen bei deiner Entscheidung,
Thomas
Hallo Tom,
vielen lieben Dank für Deine umgehende, ausführliche und sehr informative Antwort und den Link auf Dein Fahrzeug.
Dass Du mit dem Einzelradumbau keinerlei Probleme hast, lässt mich doch über den Umbau nachdenken. Allerdings sind die Kosten von 18.000€ heftig. Damit verringert sich der Preisvorteil vom Fuso Canter 4x4 zum Iveco Daily 4x4 von 38.500€ auf 20.500€, der wiederum einen permanenten Allradantrieb und 3 Sperrdifferentiale hat.
Ist Dir ein günstigerer Weg mit TÜV-Freigabe bekannt? Einen Import aus Australien wie einige hier im Forum realisiert haben ist mir zu aufwändig.
Nachdem ich von Deinen 35mm Wandstärke gelesen habe und Deinen Erfahrungen bei Minustemperaturen fiel mir das Gespräch mit bimobil vom Caravansalon ein. Bimobil setzt auf 45mm Wandstärke, allerdings mit Aluminiumaußenhaut. Das sei für sie der „sweet spot“ zwischen Isolierung und Gewicht. Und Kabe als skandinavischer Hersteller setzt auf 36mm Isolierung. Da sollten die 40mm ausreichend sein, denn ich wollte nicht den ganzen Winter in Nordskandinavien verbringen.
Da ich in dem Fahrzeug leben und arbeiten möchte, muss die Anlage nicht nur Laptop und Zusatzbildschirm 8 – 10 Stunden am Tag versorgen können, sondern auch alle anderen Verbraucher inkl. Heizung, Induktionskochfelder, etc. Die verfügbaren Verbrauchsrechner lassen das auf dem Papier (Bildschirm) gut aussehen, aber die Praxis ist dann doch weniger planbar.
Gibt es Erfahrungswerte den Generator (LiMa), der wohl 12v/14A (1680W) hat, in solchen Situationen einzusetzen?
Mir hat bei Deinem Fahrzeug die klappbare, abschließbare Leiter vorne sehr gut gefallen. Hast Du die extra anfertigen lassen, oder ist die irgendwo direkt zu beziehen?
Viele Grüße & vielen Dank!
Hallo Yoda,
nein, mir ist kein günstigerer Weg zur Umrüstung auf Einzelbereifung bekannt.
Zur Elektrik kann ich nichts weiter sagen, als das, was ich oben geschrieben habe (außer dass ich bei der Aufzählung meiner Hauptverbraucher den Kompressorkühlschrank vergessen habe, der ja ständig angeschaltet ist). Die Lichtmaschine lädt ja während der Fahrt über den B2B-Lader nach, was auch schnell und gut klappt. Ob es eine gute und effiziente Idee ist, bei Bedarf die Batterien im Stand mit laufendem Motor über die Lichtmaschine nachzuladen, wage ich mal zu bezweifeln, nicht zuletzt auch wegen der Umweltproblematik. Ich habe das noch nie gemacht und bisher auch nicht gebraucht.
Die Leiter ist ein Eigenbau, den ich aus Aluprofilen gefertigt habe, die ich aus dem Internet bestellt und entsprechend bearbeitet habe. Die Sprossen stammen von Alfer Austria GmbH (Alu Sprossenprof. Pressblank 1m), die Seitenprofile (4 Stücke 1,8 m U-Profil aus Aluminium 35x35x35x3 mm) von Profilzuschnitt24 GmbH. Die Sprossen wurden in die passende Länge gesägt und in die Profile mit M6 Hülsenmuttern, zugesägten Gewindestangen und Nylon-Unterlegscheiben passend eingefügt, so dass sie sich nur in eine Richtung klappen lassen. Dazu wurden die Enden der Sprossen asymmetrisch abgerundet. Man muss beim Ablängen der Sprossen und beim Setzen der Bohrlöcher präzise arbeiten, damit der Klappmechanismus funktioniert und die Sprossen bei aufgeklappter Leiter auch im 90°-Winkel zu den Holmen stehen. Die Leitern habe ich dann mit Airlineschienen am Wohnkoffer befestigt (Airlineschienen geklebt und zusätzlich in der Aluminiumkante verschraubt). Zwei Profilstangen am Dachgepäckträger links und rechts über der Fahrerkabine und ein 90°-Winkelstück an den Leitern, das bei ausgeklappter Leiter auf diesen Profilstangen aufliegt, dient noch als zusätzliche Sicherung, so dass die Leiter unter Belastung nicht nach unten durchklappen kann und dabei evtl. Finger und Füße einklemmt. Die Leitern sind mit einem Briefkastenschloss abschließbar, damit sie nicht so einfach aufgeklappt werden können (Erschwerung eines Einbruchs über die Dachluken).
Viele Grüße,
Thomas
Vielen Dank Tom für die Informationen und Beschreibung!
Zur Elektrik:
900AH und 12V => ca 11kWh davon sind aber für eine vernünftige Lebensdauer der Batterie "nur" 30-40% nutzbar. macht dann also 4,0 kWh. da muss man dann schon recht lange kochen.
Eine flach liegende Solaranlage wird nur um die 50% der Nennleistung bringen, also rund 500W damit musst du dann 8,6 Stunden Sonne haben um das auszugleichen.
Alles kein Problem im Sommer. Im Winter aber nicht ohne Landstrom zu machen.
Für die "Übergangszeit" kannst ja aufstellbare Panels dazu besorgen.
Laden im Stand mit der Lima geht nicht, die Lima braucht für vernünftiges laden schon Drehzahl.
Gruß Daniel
Hallo,
wir fahren einen Fuso von Woelcke und haben 400Wp auf dem Dach und 320Ah Li im Keller.
Im Sommer laden wir in D. mit bis zu 70% der angegebenen Wp, weiter im Norden deutlich weniger.
Im September auf Island mit ca. 25-30%, d.h., auf Island laden wir im wesentlichen über den B2B Lader von Victron.
Der bringt (auch im Standgas) ca. 50 A.
Wir haben ein Induktionsfeld verbaut. Damit brauchen wir ca. 8 Ah für 0,7l Kaffee und ca. 20-40Ah für ein
einfaches Nudelgericht mit Gemüsebeilage für 2 Personen.
Ich hoffe, diese Erfahrungswerte helfen etwas beim planen.
VG aus Island
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für die Informationen, diese helfen auf jeden Fall.
Zum Thema Wandstärke / Außentemperaturen:
Ich habe hier einen interessanten Blogeintrag zur Berechnung von Heizleistung in Abhängigkeit der Wandstärke, Kabinenfläche und Wärmeleitfähigkeit des Materials gefunden.
Euch wünsche ich eine gute Reise und viel Freude auf Island.
Hallo, obacht wenn der B2B 50A liefert, da kann auch ein Teil aus der Batterie kommen.
Mal nach Generatorkennlinie googlen, dann sieht man was ich meine. Der B2B rennt los wenn er Motorlauf merkt. Wo der Strom her kommt ist dem B2B dann wurscht....
Gruß Daniel
Hallo Daniel,
interessant. Kann es sein, dass Woelcke eine andere Lima verbaut?
Im Einsatz ist der hier: https://www.offgridtec.com/votronic-3326-vcc-1212-50-12v-zu-12v-50a-b2b-ladewandler.html
Ich sehe am Kontrollpanel, dass im Standgas ca. 50A in die Li-Akkus fließen.
Die Spannung der Fzg.-Batterie bleibt dabei bei ca. 13.5V.
Wir bekommen aktuell in Island fast nichts mehr über die Solarzellen rein, so dass wir den B2B häufig nutzen.
VG Wolfgang