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Anpassung Motorsteuerung EURO 6E
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Paul
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9. Februar 2024 - 2:03
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Hallo,

hier im Forum und auch von anderer Seite wurde mir Markus Gruse als Ansprechpartner für Anpassungen der Motorsteuerungen für ferne Länder genannt. Auch auf seiner Website findet sich folgende Information:

DMeQN3ZJcXRKj0b0.pngImage Enlarger

Leider ist der Eintrag ohne Datum.

Da mich das Thema AdBlue und andere Anpassungen umtreibt, habe ich mit Markus Gruse Kontakt aufgenommen und es geschafft nach erfolgloser Anfrage per Mail, am 08.02.2024 mit ihm zu telefonieren. Das ernüchternde Ergebnis:

  • Die Anpassungen der Motorsteuerungen sind nur bis zum Modelljahr 2021, EURO 6D, möglich.

EURO 6 E Modelle sind seiner Aussage nach "unbrauchbar" für den Zweck.

Andererseits ist das Steuergerät des Canter "rustikal", wie alles vieles beim Canter auch. Bei meinem Fahrzeug EZ 10/2023, MJ 2022, EURO 6E, ist das Steuergerät von Bosch aus dem Jahr 2015.

Nun meine Frage an die hier Mitlesenden:

  • Ist Euch jemand bekannt, der die EURO 6E Steuergeräte des Fuso 6C18 anpassen kann, damit diese in fernen Ländern ohne AdBlue nutzbar sind?
  • Wie handhabt Ihr das Thema?

Viele Grüße

Paul

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Peter
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12. Februar 2024 - 21:16
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Um das AdBlue mache ich mir eigentlich keine ernsthaften Gedanken. Da nehme ich notfalls halt ein paar Kanister voll mit, das reicht viele tausend Kilometer. Ich mache mir mehr Sorgen um den Diesel bzw. dessen Schwefelgehalt in diversen Reiseländern. Unser Euro 6e Fusolein benötigt leider Diesel mit weniger als 50 ppm Schwefelanteil, besser noch unter 10 ppm. Ansonsten verstopft der DPF und dann ist Ende der Fahrt. 

In vielen Ländern gibt es inzwischen entsprechenden Diesel, in manchen Ländern kann man sich wenigstens noch ein paar Markentankstellen raussuchen die entsprechenden Diesel haben, aber in anderen Ländern gibts halt nix was der Euro 6e verträgt. Teilweise liegen die Werte weit darüber, z.T. bis zu 5000 ppm.

Was also tun wenn man dort hin will? DPF ausbauen und die entsprechenden Sensoren ausprogrammieren scheint dann die einzige Möglichkeit zu sein. Zumindest für die Zeit der Reise, zurück in D kann man das ja wieder rückgängig machen. 

Mir selbst liegen bis jetzt keine eigenen Erfahrungen diesbezüglich vor, aber ein paar Gedanken mache ich mir schon darüber. Anbei eine Übersichtskarte der UNEP, die ist allerdings von 2017. 

Gruß Peter

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danieldd
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13. Februar 2024 - 17:45
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Naja, vlt bietet ja mal jemand aus genau dem Grund einen "leeren" DPF an, der nicht verstopfen kann, jedoch genug Strömungswiderstand hat um die Druckensoren zu überlisten.

Bliebe nur noch die "Simulation" der NOx Werte nach der Abgasbehandlung.

Also ein "Empty DPF Pot Kit"

Grüße Daniel

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Paul
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4
21. Februar 2024 - 1:13
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Hallo,

ich habe in Rhede eine Firma gefunden, deren Inhaber extrem engagiert ist und nach Wochen der Recherche und "Reverse Engineerings" möglich gemacht, was Markus Gruse nicht geschafft hat:

Er kann die EURO 6E Steuergeräte des Canter zu lesen und zu schreiben.

Dort habe ich mir die Software so "einstellen" lassen, dass die Abgasnachbehandlung normal funktioniert, aber die Notlaufmodi deaktiviert werden. Wenn einer der Sensoren einen Fehler meldet, geht zwar die Motorkontrollleuchte an, aber es findet keine Leistungsreduzierung statt, so die Theorie. Hoffentlich werde ich nie erfahren, ob das so stimmt.

Da sich das im Regelbetrieb nicht überprüfen lässt, könnte es sich auch rein um eine Behauptung der Firma handeln, die nicht überprüfbar ist. 

Allerdings sind nicht nur solche Anpassungen möglich, sondern auch "Verbrauchsoptimierungen". Diese haben bei mir aktuell zu folgendem Ergebnis geführt:

Average-Fuel-Consumption.jpgImage Enlarger

Bisher stand dort typischerweise ein Wert zwischen 16 und 17L, in den Bergen gerne auch deutlich > 20L.

Der Wert bezieht sich auf eine Strecke von 180 km nach der Anpassung (Rhede nach Niedersachsen am 20.02.2024), 2/3 Autobahn mit 85-90 km/h im Windschatten von LKWs sowie 1/3 Landstraße bei 70 km/h ohne Windschatten durch ein vorausfahrendes Fahrzeug. Dies ist gegenüber den bisherigen Verbrauchswerten (16L- 17L) ein drastischer Unterschied.  Mein Fahrzeug mit 5,8t voll beladen eher noch im leichten Bereich anzusiedeln, um die Werte einordnen zu können.

Aufgrund dieser doch deutlichen Änderung im Verbrauchsverhalten, welches aus den Optimierungen resultiert, hinterlässt bei mir den Eindruck, dass es sich bei dem Unternehmen nicht um einen Scharlatan, sondern um eine Koryphäe seines Fachs handelt. Auch war es kein Problem bei den "Anpassungen" mit auf das System zu schauen, was bei mir Vertrauen schafft.

@Peter:

Nimm doch mal Kontakt auf, evtl. hilft die Deaktivierung der Notlaufmodi bei dem Thema ebenfalls. Ansonsten habe ich zu dem Thema Diesel noch folgenden Artikel finden können.

Evtl. hilft auch ein Separfilter.

Viele Grüße

Paul

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Peter
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21. Februar 2024 - 20:18
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Diese Firma ist auf jeden Fall interessant, die merke ich mir mal. Den Notlaufmodus auszuprogramiren ist schon mal eine gute Idee. Allerdings hilft das nur wenn z.B. das AdBlue leer ist, oder bei ähnlichen Abgaswert-bedingte Gründen. Beim verstopften DPF hilft das allerdings nicht, wenn der wegen dem Schwefel irgendwann zu ist ist er zu. Aber dafür wissen die bestimmt wie man die Sensoren ausprogrammiert wenn der DPF entfernt ist.

Zum Spritverbrauch, ich bin bei sowas immer bissl skeptisch. Warum kann jemand den Spritverbrauch ohne Nachteile reduzieren und warum kann/macht der Fahrzeughersteller das nicht? Ich denke die Einstellungen ab Werk haben ihren Grund. Wenn man da was ändert hat es u.U. irgendwo anders nachteilige Auswirkungen. (Ich würde mir eher wünschen man könnte noch mal 2 Liter mehr Hubraum einprogrammieren… :-))

Mein Fuso steht aktuell auch bei etwa 17 l, aber das ist nicht repräsentativ da der gerade mal knapp 1000 km auf der Uhr hat, und das ist nur Kurzstrecken-Rumgegurke zwischen Händler, Kabinenbauer, TÜV, Truck-Service, Fahrwerkkonservierung usw., also noch keine zusammenhängende längere Strecke und außerdem noch nicht eingefahren. Ich gehe davon aus daß das noch weniger wird. Wird sich weisen. 

Danke noch für den Tip Matsch-und-Piste, kannte ich aber schon. Das hier ist auch noch was zum Thema. 

https://berndwoick.de/euro6-ad.....fernreise/

Gruß Peter

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Paul
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21. Februar 2024 - 21:08
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Hallo Peter,

vielen Dank für den Link.

Folgenden Kommentar unter dem Beitrag fand ich interessant:

2024-02-21_20-54-05_1.pngImage Enlarger

 

Zu Deiner Frage, warum die Hersteller das nicht machen:

  • Die Hersteller machen genau das. Inzwischen wird derselbe Motor in vielen verschiedenen Modellen verbaut, die unterschiedliche Leistungen haben und unterschiedlich teuer sind. Abgebildet wird das aber alles nur über das Steuergerät. Für den Hersteller ist das attraktiv, da er keine Neuentwicklung hat, sondern mit einer Anpassung das leistungsstärkere Modell deutlich teurer verkaufen kann. Das ist auch bei dem Iveco / Fiatmotor zu sehen, den gibt es mit 3 verschiedenen Leistungsstufen:
    F1C 3,0 119 380
    134 430
    156 470

    https://de.wikipedia.org/wiki/.....veco_Daily

  • Laut Optimized Car sind die verschiedenen Leistungswerte oft sogar in den Steuergeräten bereits abgelegt und müssen / können aktiviert werden.

Viele Grüße

Paul

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Paul
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26. Februar 2024 - 21:21
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Hallo,

nach meinem Beitrag hier haben mich eine Reihe von Nachrichten und Informationen erreicht, die ich hier gerne teilen möchte.

Wie so oft im Leben sind die Dinge dann doch manchmal komplizierter, als es auf den ersten Blick aussieht.

Nach den mir vorlegenden Informationen ist es Teil der EURO6 E Vorgabe, Steuergeräte vor nachträglicher Manipulation zu schützen. Fastlane Tuning beschreibt den Sachverhalt hier auf deren Website, ebenso ist die Information in englischer Sprache hier zu finden.

Ziel ist es bei EURO6 E Fahrzeugen jegliche Form von Änderungen zu unterbinden. Bosch hat dazu entsprechende Schutzmechanismen implementiert, aber nach den mir vorlegenden Informationen sind solche Steuergeräte beim Fuso erst ab einer bestimmten Fahrgestellnummer verbaut. Somit scheint es MD1 Steuergeräte zu geben, die sich lesen / schreiben lassen und welche, bei denen es nicht mehr geht. Ab welcher Fahrgestellnummer diese Änderung eingeführt wurde, ist mir nicht bekannt.

Wie in anderen Bereichen auch (Jailbreak iPhones, etc..), läuft bei dem Thema einiges über "Reverse Engineering" und "Hacking", wodurch die Sachlage sich jederzeit ändern kann.

Somit bleibt nur die Option, für jedes Fahrzeug bei den genannten Anbietern herauszufinden, ob Anpassungen möglich sind oder nicht.

In meinem Beitrag hier bin ich aufgrund des Aufdrucks auf dem Steuergerät meines Fahrzeugs davon ausgegangen, dass es sich um Gerät von 2015 handelt. Inzwischen habe ich gelernt, dass der Hersteller das Datum im zweistelligen Format Jahr-Monat-Tag verwendet. Somit ist mein Steuergerät nicht vom 22.04.2015 (Aufdruck: 22-04-15), sondern 15.04.2022. Bei einem anderen Herstellungsdatum (z.B. 22-04-28) wäre dies sofort offensichtlich gewesen.

Viele Grüße

Paul

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